Ich bin Sarina Wunderlich, Physikerin, Lampen- und Reptilienfan. Seit 2009 schreibe ich hier über Terrarienbeleuchtung. Mehr über mich.
Falls du das erste Mal hier bist und schnell wissen willst, welche Terrarienbeleuchtung du warum brauchst, nimm dir 30 Minuten Zeit und lies hier auf dieser Seite weiter.
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Reptilien unterscheiden sich in einem wesentlichen Punkt von uns und anderen Haustieren aus der Gruppe der Säugetiere: Sie erzeugen keine eigene Wärme, sondern viele Arten benötigen die Sonne, um sich auf Betriebstemperatur zu bringen. Deshalb verbringen viele Arten in ihrem natürlichen Lebensraum mehr Zeit direkt in der Sonne als andere Tiere. Auch Arten die wenig aktiv sonnen, erhalten diffuse Sonnenstrahlung. Im Gegensatz zu Säugetieren mit Fell fällt das Licht auch direkt auf die Haut. An diese Situation haben sich Reptilien evolutionär angepasst. Vielleicht sonnen Reptilien nur, weil sie die Wärmestrahlung suchen, ihr Körper nutzt aber das komplette Spektrum des Sonnenlichts für verschiedene biochemische Prozesse. Deswegen müssen wir das Sonnenlicht im Terrarium möglichst gut nachbilden.
Spoiler: Ich nächsten Abschnitt stelle ich die einzelnen Lampentechnologien noch mal genauer vor, also nicht verzweifeln, wenn hier noch nicht alles klar ist.
Drei Punkte müssen mit der Beleuchtung sicher gestellt werden:
Die Grundhelligkeit im Terrarium kann gut mit Leuchtstoffröhren, LEDs, oder (insbesondere in höheren Terrarien) mit flächigen HQI-Strahlern erreicht werden. Die Dauer der Grundbeleuchtung wird dem Jahresverlauf im Habitat der Tiere angepasst, im Mittel wird sie etwa 12 Stunden pro Tag an sein.
Als Faustformel empfehle ich oft, pro Quadratmeter Terrariengrundfläche insgesamt (inkl. UV und Sonnenplatz) mindestens Lampen mit 10.000 Lumen zu verbauen. Das entspricht im Mittel 10.000 lx, die in Deutschland bereits an einem trüben Vormittag im Frühsommer erreicht werden. Der Beitrag einer 115 cm langen T5HO-Röhre in einem 120x60x60 cm Terrarium wäre z.B. 3300 lm / ( 1,2 m x 0,6 m ) = 4583 lm/m². Speziell in höheren und gut bepflanzten Terrarien (wo auch schattigere Bereiche geschaffen werden können), ist auch die drei- bis vierfache Lichtmenge möglich. In einem Terrarium wird es erst zu heiß durch die Abwärme der Lampen bevor es ähnlich hell wie unter natürlichem Sonnenlicht wird.
Dämmerungsaktive Reptilien, wie Leopardgeckos, werden am besten mit einer schwachen UV-Leuchtstoffröhre, die ein Drittel bis die Hälfte des Terrariums beleuchtet, mit UV versorgt. Ziel ist ein UV-Index von ca. 0,5 (0,3 - 0,7).
Tagaktive Schattenbewohner, die ihrem natürlichen Verhalten nach nur gelegentlich sonnen, erhalten entweder ebenfalls über eine Leuchtstoffröhre auf 1/3 bis 1/2 der Terrarienfläche einen UV-Index von bis zu 1,0. Man kann ihnen aber auch an einem warmem und mäßig hellen Sonnenplatz einen UV-Index von bis zu 3,0 anbieten.
Die übrigen meist aktiv sonnenden wärmeliebenden Arten (Bartagamen etc) sollen UV-Strahlung an einem warmem und hellen Sonnenplatz erhalten. Hier sollte der UV-Index zwischen 3,0 und 8,0 liegen. Dazu gibt es mehrere bewährte Lampenkombinationen:
Wichtig: UV-Strahlung dringt nicht durch normales Terrarien- oder Fensterglas. Es darf also kein Glas zwischen UV-Lampe und Tier sein. Leuchtstoffröhren können bei einigen Tieren innerhalb des Terrariums verbaut werden. Bei den sehr heißen UV-HQI-Lampen kommt es stark auf die Tierart an. Oft werden diese Lampen auch außerhalb des Terrariums angebracht. Typische Gaze reduziert die UV-Strahlung um etwa 35%.
Für die meisten Arten wird eine Temperatur von ungefähr 40°C am Sonnenplatz unter der Lampe empfohlen. Problem bei dieser Empfehlung ist: Misst man mit einer Infrarot-Laserpistole die Temperatur einer Schieferplatte erhält man eine ganz andere Temperatur als mit einem weißen oder silbernen Fernfühler eines Digitalthermometers. Terrarianer meinen meist die Temperaturen der Schieferplatte oder eines schwarzen Sensors. Man kann auch gut mit der Hand fühlen, ob eine sanfte sonnenähnliche Wärmestrahlung am Sonnenplatz ankommt.
Für nur gelegentlich sonnende, schattenliebende Tiere die bereits auf einer großen Fläche mit einer UV-Leuchtstoffröhre mit UVB versorgt werden, reicht oft ein Halogenspot als Sonnenplatz aus.
Bei helligkeitsliebenden, häufig sonnenden Arten gilt für mich die Faustformel, dass 50.000 bis 100.000 lx Helligkeit am Sonnenplatz erreicht werden sollen. Das ist aus zwei Gründen wichtig: Zum Einen sind aktiv sonnende Reptilien evolutionär so gepolt, dass sie hellere Orte aufsuchen, wenn sie sich aufwärmen wollen. Es hilft den Tieren also, den Sonnenplatz zu finden, und fühlt sich sicherlich auch richtiger für sie an. Zweitens beeinflusst die Helligkeit die Sonnendauer und steuert verschiedene hormonelle Prozesse. Eine alleinige Halogenlampe erreicht diese Helligkeit nicht. Die Wärmestrahlung der Sonne setzt sich zu etwa 50% aus Infrarotstrahlung und 50% aus sichtbarer Strahlung zusammen. Am besten kombiniert man daher zwei Lampen: Zusätzlich zum Halogenstrahler verwendet man einen HQI-Strahler (mit oder ohne UV) oder einem LED-Spotstrahler. Wichtig ist, dass beide Lampen etwa gleich viel Watt haben. Ein (UV-)HQI-Strahler alleine erzeugt oft auch ausrechend Wärme und Helligkeit, allerdings ist der Infrarot-Anteil am Sonnenplatz dann unnatürlich gering.
Glüh- und Halogen-Glüh-Birnen kennen die Älteren noch von der normalen Wohnzimmerbeleuchtung. Inzwischen ist der Verkauf der Lampen verboten, sie sind aber in Terraristikgeschäften noch erhältlich. In der Reflektor-Variante sind Halogenlampen exzellente Wärmequellen. Zusatztipp für Bastler: Leicht gedimmt verlängert sich die Lebensdauer der Lampen enorm. In der Vergangenheit war für größere Tiere auch (teilweise sogar spritzwassergeschützte) Halogen-Baustrahler sehr gut geeignet. Eine Alternative dazu sind größere Strahler einzelner Terraristik-Marken oder Strahler aus der Industrie- und Gebäudebeheizung (mehr)
Auf den Online-Verkaufsplattformen werden gelegentlich Halogenlampen ohne Frontglas mit UVB angeboten, oft als “3.0” bezeichnet. Diese dürfen keinesfalls verwendet werden, das sie gefährliche UVC-Strahlung abgeben!
Mehr: Glühlampen - technische Funktion, Glühlampen in der Terraristik, Halogenlampen als Wärmestrahler, Wirkung von Wärmestrahlung auf Reptilien
Rotlichtlampen sind Glühlampen mit einem roten Glas. Dadurch sind die Lampen dunkler und blenden weniger, wenn sie als Therapielampe beim Menschen eingesetzt werden. Für die Reptilienhaltung ist das eigentlich unsinnig: in den allermeisten Terrarien ist es eher zu dunkel als zu hell. Und Reptilien brauchen Helligkeit am Sonnnenplatz. Statt Rotlichtlampen sollten daher Glüh- oder Halogenlampen mit ungefärbtem Glas verwendet werden. Manchmal wird gewarnt, Rotlicht würde Blindheit verursachen. Das ist nicht richtig. Bis auf das fehlende gelbe Licht unterscheiden sich Rotlichtlampen nicht von Glüh-/Halogenlampen, die ja auch keine Blindheit verursachen.
Carbonstrahler sind keine Wärmelampen für den Sonnenplatz, da sie keine sonnenähnliche Wärmestrahlung abgeben. Sie strahlen hauptsächlich Infrarot-B ab, was im Sonnnenlicht eine untergeordnete Rolle spielt. Diese Strahler können eine sinnvolle Wärmequelle für die Nacht sein um Felsen oder das Substrat aufzuwärmen. Im Gegensatz zu Keramikstrahlern lässt sich die Wärmestrahlung von Carbonstrahlern nämlich mit einem Reflektor nach unten bündeln. So geht weniger Wärme ungenutzt nach oben verloren.
Mehr: Carbonstrahler als Wärmestrahler, Wirkung von Wärmestrahlung auf Reptilien
Keramikstrahler (z.B. Elstein) heizen hauptsächlich die angrenzende Luft, die Strahlung ist ungerichtet. Für den Sonnenplatz sind sie ungeeignet, auch weil die IRC-Strahlung unnatürlich ist.
Mehr: Keramikstrahler als Wärmestrahler, Wirkung von Wärmestrahlung auf Reptilien
Die Älteren kennen diese Lampen noch aus der Bürobeleuchtung, seit 2023 dürfen in der EU nur noch Restbestände verkauft werden. Die Spektren aller handelsüblichen Röhren war extrem ähnlich, selbst dann, wenn sich die Farbwerte unterscheiden. Diese Farbwerte (Farbtemperatur / CCT / Kelvin und Farbwiedergabe / CRI / Ra) werden für das menschliche(!) Auge berechnet. Viele Halter finden Röhren mit Farbcode 8601) oder 9602) am schönsten. Aus wissenschaftlicher Sicht sind diese Farbcodes für Reptilien aber nicht eindeutig besser oder irgendwie sonnenähnlicher als andere Varianten. Die ältere Variante T8 war bei gleicher Länge dunkler, aber sonst nicht schlechter als T5.
Mehr: Leuchtstofflampen - Technische Funktion, Farbsehen, Weiße Lampen aus Reptiliensicht
Verschiedene LED-Leisten oder LED-Spots eigenen sich ebenfalls zur Grundbeleuchtung. Alle handelsüblichen LEDs strahlen kein UVA ab. Für Reptilien müssen diese Lampen daher eine gesättigte Farbe, die Komplementärfarbe zu UVA haben. (So wie eine Lampe die kein Rot abstrahlt aus menschlicher Sicht die Komplementärfarbe zu Rot - also Grün/Cyan - hat). Wer besonders viel Wert auf sonnenähnliches Licht legt, greift besser zu normalen Leuchtstoffröhren mit UVA-Anteil oder HQI/HCI-Strahlern.
Die Produktpalette ist riesig und ändert sich schnell, daher tue ich mich mit konkreten Empfehlungen schwer. In UK erfreuen sich die Arcadia Jungle-Dawn-Leiste großer Beliebtheit und die Spots von SANSI auf Amazon. In Deutschland schwören einige Halter auf die 100 W LED Hallenstrahler, LEDX, LED Einbaustrahler von Jetter Terraristik
Mehr: LEDs in Terraristik, Farbsehen, Weiße Lampen aus Reptiliensicht
Diese Lampen ohne UV wurden vor LEDs für die Warenbeleuchtung im Einzelhandel oder für die Außenanstrahlung von historischen Gebäuden oder Sportplätzen verwendet. In der Vergangenheit hat man die Strahler wegen dieser Massenanwendung sehr günstig erhalten. Sie verschwinden immer stärker vom Markt - leider, denn dieser Lampentyp bildet das Sonnenlicht im sichtbaren Bereich nahezu perfekt nach.
Es gibt Lampen mit E27-Sockel, die von der Form her an eine normale Reflektor-Glühbirne erinnert bzw. von der Form identisch zu den UV-HQI-Lampen ist. Wie die UV-HQI-Lampen ist ein Keramikfassung und ein EVG nötig, das ähnlich wie ein Laptop-Ladegerät zwischen Stecker und Lampe geschaltet wird.
Häufiger findet (oder fand) man Lampengehäuse, in denen ein Reflektor und eine Lampenfassung verbaut sind, in die dann ein Leuchtmittel (“Brenner”) eingesetzt wird. Diese Lampen gibt (gab) es häufig als steckerfertiges Set auf ebay zu kaufen. Das Vorschaltgerät ist entweder direkt im Lampengehäuse verbaut oder befindet sich wie oben beschrieben zwischen Stecker und Lampe. Es gibt verschiedene Arten von Fassungen, für die natürlich das passende Leuchtmittel gekauft werden muss:
Außerdem unterscheidet man
Ich persönlich bevorzuge Keramikbrenner mit 4200 Kelvin. Das Farbsehen von Reptilien unterscheidet sich so stark vom menschlichen Farbsehen, dass ich nicht sagen kann, welche der Varianten für Reptilien am natürlichsten ist.
Mehr: HQI-Strahler zur Allgemeinbeleuchtung, Farbsehen, Weiße Lampen aus Reptiliensicht
Nach der derzeit gültigen RoHS-Richtlinie in der EU ab 27. August 2027 nur noch bestehende Lagerbestände verkauft werden. Wer weiterhin HQI/HCI-Strahler nutzen will, sollte sich einen Vorrat anlegen.
UVB-Leuchtstoffröhren haben von allen Lampentypen das sonnenähnlichste Spektrum unterhalb von 320 nm Wellenlänge. Die Röhren sollten, wenn kein Solarmeter 6.5 zur Verfügung steht, nach ca 4.000 Betriebsstunden, also etwa jährlich3) ausgetauscht werden. Die Röhren von zuverlässigen Markenherstellern weisen wenig Schwankungen auf und können daher auch ohne UV-Messgerät verwendet werden. Mit Solarmeter 6.5 stellt sich oft heraus, dass die Röhren weit über ein Jahr genutzt werden können, wenn der Abstand etwas reduziert wird.
Im deutschsprachigen Raum gelten UVB-Leuchtstoffröhren zu Unrecht als nicht geeignet für Tiere mit hohen UV-Bedarf. Gerade bei größeren Tieren würde ich Leuchtstoffröhren vorziehen, da damit größere Sonnenplätze als mit UV-HQI-Strahlern geschaffen werden können.
Das Set von Arcadia (“Arcadia ProT5 UVB Kit mit D3+ Desert Lamp 12% UVB”) kann für aktiv sonnenden wärmeliebenden Arten (Bartagamen etc) gut in 30 - 50 cm Abstand genutzt werden. Dort wird ein UV-Index zwischen UVI 7,0 (30cm) und UVI 3,2 (50cm) erreicht. In einem typischen Terrarium mit 60-80 cm Höhe lässt sich der Abstand von 40 cm zum Sonnenplatz bei einer innen montierten Röhre in der Regel gut durch einen leicht erhöhten Sonnenplatz schaffen. Werden zwei Röhren in wenigen cm Abstand nebeneinander montiert vergrößert sich der Sonnenplatz und der UV-Index erhöht sich, so dass ein größerer Abstand möglich ist.
Bei sehr großen Arten und großen Terrarien können mehrere Röhren nebeneinander gehängt werden. Bei 6 x 12%-Röhren auf einer Fläche von 115 x 40 cm wird in 1 m Abstand eine Fläche von 180 cm x 65 cm mit einem UV-Index zwischen 3,0 (Randbereich) und 7,0 (zentral) bestrahlt.
Dämmerungsaktive Arten und Schattenbewohner können mit einer Arcadia D3 6% UVB T5 Röhre ohne Reflektor gut aus 30 cm (UVI 1.1) bis 60 cm (UVI 0.3) Abstand bestrahlt werden.
UV-Leuchtstoffröhren werden nach der derzeit gültigen RoHS-Richtlinie in der EU bis mindestens 24. Februar 2027 erhältlich sein. Es ist derzeit unklar, ob diese Frist verlängert wird.
Mehr: UV-Leuchtstoffröhren, Welche UVB-Lampe?, Ferguson-Zonen, Vergleich von UVB Spektren, UVB-/UV-Index-Messgeräte
UVB-Metallhalogeniddampflampen sind unter vielen Namen, zB UV-HQI, UV-HID, UV-MH verbreitet. Sie haben wie normale Haushaltslampen eine E27-Fassung, benötigen aber ein externes Vorschaltgerät zwischen Fassung und Steckdose (wie ein Ladegerät zwischen Laptop und Steckdose). Sie sind speziell in Deutschland sehr weit verbreitet zur UVB-Versorgung von Tieren mit hohem UV-Bedarf.
Viele Menschen fällt es anhand von Name und Verpackung schwer zu unterscheiden, ob sie eine UV Metallhalogeniddampflampen oder eine UV Quecksilberdamflampe vor sich haben. Dabei ist es eigentlich recht einfach:
UV Metallhalogeniddampflampen | UV Quecksilberdamflampe | |
---|---|---|
Vorschaltgerät | EVG wird benötigt | kein Vorschaltgerät nötig |
verfügbare Leistungsstufen | 35W, 50W, 70W, 150W | 80W, 100W, 160W, 300W |
Typische Produkte sind Lucky Reptile Bright Sun Desert/Forest, Reptiles Expert UV-MD, Econlux Solar Raptor HID, und viele viele mehr.
UV-HQIs sind aktuell die Lampen mit den sonnenähnlichsten Verhältnissen zwischen UVB, UVA und sichtbarem Licht. Das Spektrum hat aber auch deutliche Linien-Peaks, insbesondere auch im Vitamin-D3-relevanten UVB-Bereich (hier sind Leuchtstofflampen deutlich besser).
Oft wird unterschätzt, wie klein der Strahlkegel dieser Lampen ist. Die PAR (Parabelförmiger Aluminium Reflektor) Strahler strahlen fast paralleles Licht ab. Beim PAR38 hat daher auch die bestrahlte UV-Fläche nur etwa 12 cm Durchmesser, beim PAR30 nur etwa 9,5 cm. Wenn die Lampen für größere Tiere eingesetzt werden sollen müssen mehrere Lampen neben einander betrieben werden um einen ausreichend großen Sonnenplatz zu schaffen. Alternativ können auch Leuchtstofflampen genutzt werden.
Leider ist normalerweise so, dass auch zwei UV-HQI-Lampen der gleichen Marke und Bezeichnung unterschiedlich viel UV abgeben. Daher ist sehr empfehlenswert jede Lampe mit einem Solarmeter 6.5 zu überprüfen. Ich finde die Aufhängung an einer Kette bei oben offenen Terrarien oder über einem Gaze-Deckel sehr praktisch, weil der Abstand bei jeder Lampe passend zur Intensität angepasst werden kann. Ohne UV-Messgerät sollten die Lampen nach 6 Monaten ersetzt werden, da die Alterung schwer vorhersagbar ist. Sie können aber gut als Wärme- und Lichtquellen weiter genutzt werden.
Die Lampen leuchten nur mit dem dazu gehörigen Vorschaltgerät. Wichtig ist, dass die Leistung des Vorschaltgeräts immer mit der Leistung der Lampe übereinstimmt. Eine 70-W-Lampe darf nicht mit einem 50-W-Vorschaltgerät betrieben werden und anderes herum. Es gibt umstellbare Multi-Watt-Vorschaltgeräte, die z.B. zwischen 50W und 70W umgeschaltet werden können. Zwischen dem Umschalten muss dann auch die 50W Lampe durch eine 70W Lampe ersetzt werden. Für den technischen Laien gibt es stecker-fertige Komplettsets.
Bei jedem Anschalten dauert es einige Minuten bis die Lampe ihre volle Helligkeit und eine stabile UV-Leistung erreicht hat, dabei kommt es zu Helligkeitsschwankungen und Farbveränderungen. Nach dem Ausschalten muss die Lampe wiederum einige Minuten abkühlen bevor sie erneut zünden kann. Beides ist kein Anzeichen dafür, dass irgendwas mit der Lampe nicht in Ordnung wäre. Wenn die Lampe sich schwer tut zu zünden ist oft der Kontakt in der Fassung nicht gut. Oft hilft es, den Fußkontakt in der E27-Fassung mit einem Schraubendreher etwas näher zur Lampe hin zu biegen. Sowohl die Lampe als auch das Vorschaltgerät können einen hohen Piep-Ton erzeugen. Auch das ist kein Grund zur Sorge, auch wenn es sehr störend sein kann. Manchmal kann es helfen auch hier die Kontakte zu prüfen oder den Stecker zu drehen (manche Vorschaltgeräte sind empfindlich auf die Polung der Spannungsversorgung).
Speziell warnen möchte ich vor allen Lampen mit einem klaren Frontglas. Bei diesen Lampen erkennt man oft deutliche “Brennpunkte” und Farbeffekte, wenn man die Lampe auf ein weißes Blatt Papier leuchten lässt. Diese Punkte mit enorm hoher Intensität treten so auch im UV auf. Dieses Lampen sind gefährlich und können zu schweren Verbrennungen führen. Lampen mit einem strukturieren Frontglas sind immer vorzuziehen!
UV-HQI-Strahler werden nach der derzeit gültigen RoHS-Richtlinie in der EU bis mindestens 24. Februar 2027 erhältlich sein. Es ist leider unklar, ob es im Anschluss noch UV-HQI-Lampen geben wird.
Mehr: UV-Metallhalogeniddampflampen, Welche UVB-Lampe?, Ferguson-Zonen, Vergleich von UVB Spektren, UVB-/UV-Index-Messgeräte
UVB-Quecksilberdampflampen haben wie normale Haushaltslampen eine E27-Fassung und können wie normale Haushaltslampen ohne Vorschaltgerät direkt an Netzspannung verwendet werden. Sie sind technologisch das Vorgängermodell zu den UVB-Metallhalogeniddampflampen (die aber, um die Verwirrung perfekt zu machen, auch Metalldampf, konkret Quecksilberdampf, enthalten). Ich halte sie für veraltet. Sie haben eine sehr viel schlechtere Lichtqualität, flackern oft, das Licht ist meist grünstichig, die UV-Leistung schwankt extrem, sie gehen schnell kaput.
Viele Menschen fällt es anhand von Name und Verpackung schwer zu unterscheiden, ob sie eine UV Metallhalogeniddampflampen oder eine UV Quecksilberdampflampe vor sich haben. Dabei ist es eigentlich recht einfach:
UV Metallhalogeniddampflampen | UV Quecksilberdampflampe | |
---|---|---|
Vorschaltgerät | EVG wird benötigt | kein Vorschaltgerät nötig |
verfügbare Leistungsstufen | 35W, 50W, 70W, 150W | 80W, 100W, 160W, 300W |
Typische Produkte sind: Osram Ultravitalux, Powersun UV, Trixie ProSun Mixed D3, Arcadia D3 UV Basking.
Leider ist so, dass auch zwei UV-Quecksilberdampf-Lampen der gleichen Marke und Bezeichnung unterschiedlich viel UV abgeben. Daher ist notwendig jede Lampe mit einem Solarmeter 6.5 zu überprüfen. Ich finde die Aufhängung an einer Kette bei oben offenen Terrarien oder über einem Gaze-Deckel sehr praktisch, weil der Abstand bei jeder Lampe passend zur Intensität angepasst werden kann.
Manche Marken nutzen ein relativ klares Frontglas. Leuchtet die Lampe auf ein weißes Blatt Papier erkannt man in diesem Fall oft deutliche “Brennpunkte” und Farbeffekte. Diese Punkte mit enorm hoher Intensität treten so auch im UV auf. Dieses Lampen sind gefährlich und können zu schweren Verbrennungen führen. Sie dürfen nicht eingesetzt werden.
Ohne UV-Messgerät sollten die Lampen eigentlich gar nicht verwendet werden, wenn dann aber nach 6 Monaten ausgetauscht werden, da die Alterung schwer vorhersagbar ist.
UV-Mischlichtlampen werden nach der derzeit gültigen RoHS-Richtlinie in der EU bis mindestens 24. Februar 2027 erhältlich sein. Es ist derzeit leider unklar, ob diese Frist verlängert wird.
Mehr UV-Quecksilberdampflampen, Welche UVB-Lampe?, Ferguson-Zonen, Vergleich von UVB Spektren, UVB-/UV-Index-Messgeräte
UVB-Kompaktleuchtstofflampen können wie normale Haushaltslampen direkt in einer E27-Fassung an Netzspannung betrieben werden. Das macht die Anwendung einfach. Ihr Spektrum ist identisch zum Spektrum von Leuchtstoffröhren. Je nach Leistung der Lampe und Form des Reflektor kann eine sinnvolle UVB-Zone erzeugt werden.
Mehr: UVB-Kompaktleuchtstofflampen, Welche UVB-Lampe?, Ferguson-Zonen, Vergleich von UVB Spektren, UVB-/UV-Index-Messgeräte
Von UVB-LEDs rate ich aktuell ab. Die derzeit (Sept 2022) erhältlichen Lampen haben ein UVB-Spektrum, bei dem Sorge um das Vitamin-D3-Gleichgewicht besteht. Mehrfach sind im Handel inzwischen UVB-LEDs aufgetaucht, die UVC abstrahlen. Daher warne ich besonders vor allen no-name-Produkten!
Mehr: UVB-LEDs, Welche UVB-Lampe?, Ferguson-Zonen, Vergleich von UVB Spektren