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Praktische Tipps zur Messung von Lampen
Meine Herangehensweise an Lampentests findet sich hier: Meine Messgeräte und Lampentests
Einbrennzeit
Es dauert einige Minuten bis sich die Temperatur und der Druck in einer Lampe stabilisiert haben. Während dieser Zeit ändert sich die Helligkeit, der UV-Ausstoß und das Spektrum der Lampe. Eine Messung sollte immer erst ca. 30 Minuten nach Einschalten der Lampe durchgeführt werden.
Die Europäische Norm EN 60335-2-27 “Safety of household and similar electrical appliances. Part 2: Particular requirements for appliances for skin exposure to ultraviolet and infrared radiation.” schreibt eine Messung nach 5 h ± 15 min bei Leuchtstofflampen und 1h ± 15 min bei Hochdruck-Entladungslampen vor.
Sinnvolle Messgrößen zur Beurteilung einer Lampe
Ich halte folgende Messgrößen sinnvoll, um die Eignung einer Lampe zu beurteilen:
- Verhältnis der Messwerte Solarmeter 6.2 (UVB) zu Solarmeter 6.5 (UV-Index). Das Verhältnis sollte bei UV-Lampen ähnlich sein, wie für intensive Sommersonne, um einen negativen Einfluss auf die komplexen Vitamin-D3-Bildungsprozesse zu verhindern. Um den Fehler bei der Berechnung des Verhältnisses klein zu halten, sollten nahe an der Lampe gemessen werden, allerdings nicht so nahe, dass die Messwerte durch winzige Positionsänderungen des Solarmeter bereits variieren.
- Verhältnis UVA-Messgerät zu Lux. Damit die Lampe nicht nur für Menschen eine sonnenähnliche Farbe hat (Farbtemperatur 3000 K bis 6500 K), sondern auch für Reptilien, sollte das Verhältnis von UVA-Strahlung zu sichtbarer Strahlung sonnenähnlich sein.
- Abstand, in dem je nach Verwendungszweck ein UV-Index von 1-7 erreicht wird.
- Größe der Fläche, in dem der UV-Index mindestens den halben Maximalwert (1-7) erreicht.
Messung des UV-Index in einer Fläche unter der Lampe
Für die Messung der räumlichen Strahlungsverteilung gibt es verschiedene Varianten.
Frances Baines stellt auf uvguide.co.uk eine Variante vor, bei der das Messgerät auf Iso-Bestrahlungsstärke-Linien verschoben wird. Diese Methode hat den Vorteil, dass sie jeder direkt anwenden kann. Es ist keine technische Ausrüstung oder spezielle Fachkenntnis notwendig. Der Nachteil ist, dass es aufwändig ist, die Messwerte zu digitalisieren um sie weiterzuverarbeiten.
Eine weitere Methode besteht darin, dass Messgerät auf einem vorher festgelegten rechteckigen Gitter zu verschieben und für jeden Gitterpunkt den Messwert zu notieren. Diese Methode ist zeitaufwändiger, die Messdaten lassen sich aber leicht weiterverarbeiten.
Ich habe letztere Methode in einem automatisierten Messaufbau umgesetzt. Hier wird das Messgerät durch zwei Motoren auf einem Schienensystem verschoben und an jedem Messpunkt das Solarmeter-Display mit einer Webcam ausgelesen. Wenn jemand Interesse daran hat, selbst ein solches System zu bauen (und zu verbessern) teile ich meine Konstruktionsunterlagen sowie die programmierte Software gerne. Die Materialkosten liegen bei ca. 200€.
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