Als UV-Strahlung wird elektromagnetische Strahlung mit Wellenlängen kürzer als 380 nm bezeichnet. Historisch wurden die einzelnen Bereich nach ihrem Vorkommen eingeteilt, was durch die Absorption in bestimmten Materialien begrenzt wird. Die Grenzen werden je nach Fachbereich und Anwendung anders gesetzt, diese Aufstellung orientiert sich an DIN 5031.
100 nm - 200 nm: Vakuum-UV (VUV)
200 nm - 280 nm: UV-C
280 nm - 315 nm: UV-B
315 nm - 380 nm: UV-A
Der deutsche Physiker Johann Wilhem Ritter entdeckte 1801 die UV Strahlung, indem er Sonnenlicht durch ein Prisma aufspaltete und auf ein mit Hornsilber bestrichenes Papier fallen lies. Er stellte eine starke Schwärzung des Silbers außerhalb des violetten Bereichs feststellte und bezeichnete die Strahlung in Abgrenzung der ein Jahr zuvor durch Wärmewirkung nachgewiesenen “Wärmestrahlung” (eigentlich Infrarotstrahlung) als de-oxidierende Strahlung, später wurde sie als chemische Strahlung bezeichnet.
Die biologische Wirkung UV-Strahlung erkannte man erst rund 100 Jahre später. In den 1890ern erkannte man, dass sowohl Sonnenbrand als auch Hautbräunung durch UV-Strahlung verursacht wird. Um 1900 entwickelte der dänische Physiker Niels Fiensen die Phototherapie und setzte eine Kohlenbogen-UV-Lampe zur Behandlung verschiedener Hautkrankheiten ein. In den 1920ern wurde nachgewiesen, dass UV-Strahlung Vitamin D bildet und dass sowohl UV-Strahlung als auch über die Nahrung zugeführtes Vitamin D (Lebertran) zur Behandlung und Vorbeugung von Rachitis eingesetzt werden kann. [592Albert, M. R., & Ostheimer, K. G. (2002). The evolution of current medical and popular attitudes toward ultraviolet light exposure: Part 1. Journal of the American Academy of Dermatology, 47(6), 930–937.; 593Albert, M. R., & Ostheimer, K. G. (2003). The evolution of current medical and popular attitudes toward ultraviolet light exposure: Part 2. Journal of the American Academy of Dermatology, 48(6), 909–918.; 594Albert, M. R., & Ostheimer, K. G. (2003). The evolution of current medical and popular attitudes toward ultraviolet light exposure: Part 3, Journal of the American Academy of Dermatology, 49(6), 1096–1106.]
Ab 1900 galt UV-Strahlung sowohl in der medizinischen Fachwelt als auch in der Gesellschaft als hervorragendes Mittel zur Prävention von Erkrankungen, viele Firmen entwickelten Kohlenbogen- oder Quecksilberdampf-UV Lampen (1907:Uviol), mit ohne Filter um Strahlung unterhalb von 280nm zu unterdrücken, wobei bei Strahlung unterhalb von 280nm Sonnenbrillen zum Schutz der Augen empfohlen wurden. Die ersten Mischlichtlampen kamen 1930 auf den Markt (GE S-1,S-2). [592Albert, M. R., & Ostheimer, K. G. (2002). The evolution of current medical and popular attitudes toward ultraviolet light exposure: Part 1. Journal of the American Academy of Dermatology, 47(6), 930–937.; 593Albert, M. R., & Ostheimer, K. G. (2003). The evolution of current medical and popular attitudes toward ultraviolet light exposure: Part 2. Journal of the American Academy of Dermatology, 48(6), 909–918.; 594Albert, M. R., & Ostheimer, K. G. (2003). The evolution of current medical and popular attitudes toward ultraviolet light exposure: Part 3, Journal of the American Academy of Dermatology, 49(6), 1096–1106.]
In den 1930ern zeigten Tierversuche, dass UVB-Strahlung Hautkrebs verursacht, so dass das Spektrum von UV-Lampen auf den UVA-Bereich eingeschränkt wurde ich die UV-Begeisterung langsam abebbte. Seit 1976 auch Hautschäden durch UVA beobachtet, gleichzeitig aber Schutz- und Reparaturmechanismen durch UVB bekannt wurden, legt man mehr und mehr Wert auf sonnenähnliche UV-Spektren. Mischlichtlampen wurden durch Leuchtstofflampen ersetzt. [588Hockberger, P. E. (2002). A history of ultraviolet photobiology for humans, animals and microorganism. Photochemistry and Photobiology, 76(6), 561–579.; 425Jüstel, T. (2000). Designing uv phosphor blends for suntanning lamps. In C. R. Ronda (Ed.), Physics and chemistry of luminescent materials (pp. 77–90).The Electrochemical Society.]